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Am Samstag, dem
14. März 2009, konnte die LFG-Theatergruppe Zettels.Traum vor
vollbesetztem Saal mit ihrer neuen Produktion von der Qualität
ihrer Leistungen überzeugen. Gelungen ist diese Inszenierung
dank der Arbeit unter der künstlerischen Leitung von Ingrid
Schuler und Max Siefert, der musikalischen Betreuung von Bernd Wunderle
und der Technik-AG, für die Karl-Heinz-Sachs und Walter Burkhardt
verantwortlich zeichnen. Am meisten glänzten natürlich am
Abend die jungen Akteure, die sich aus einem Stab vielfältig
begabter Schülerinnen und Schüler zusammensetzen. Zu sehen
ist das Stück noch drei Mal am 15., 16. und 17. März um
jeweils 20.00 Uhr im Theatersaal des LFG. Die folgenden Fotos sollen zu
einem Besuch des Stücks animieren, das hinter dem normalen
Wahnsinn des Alltäglichen mit tragischen Abgründen aufwartet. |
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Direktor
Hans-Jürgen Seidling bedankt sich bei den Akteuren für den
gelungenen Theaterabend |
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Text/Fotos:
Genthner |
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Frauenrollen
auf der Bühne |
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Mit ihrem eindringlichen
Spiel überzeugen die acht Schülern der Theater-AG „Zettel's
Traum" des Ludwig-Frank-Gymnasiums. „(K)ein Kinderspiel" heißt
das Stück.
„Wie heißt die Mutter, wenn ihr Kind gestorben ist?", fragt Hanne zitternd ihren Freund Mark, der im Supermarktbüro arbeitet und die Sonderangebote per Mikrofon an die Kunden durchgibt. „Scheiß Job", schreit sie dann übers Mikrofon durch und berichtet ihm voller Entsetzen, er sei einfach ins Wasser gefallen. „Wasser ist neugierig, dringt ein, er ist größer geworden beim Sterben", schildert sie und er fragt: „Ist er tot?" „Nein, nicht Adam, Kubis Kind", meint Hanne leise. Hanne ist die Tagesmutter von Adam. Dessen leibliche Mutter Irene ist Sozialhilfeempfängerin und verliebt in Hanne. Mark versucht, sie zu beruhigen. Es sei nicht ihre Schuld. Doch zugleich malt er ihr aus, dass ein Gerichtsprozess ihre Mitschuld prüfen wird. Er könne mit der Schuld nicht leben. Diese Schlüsselszene spielen Sina Erhard und Oliver Krause sehr eindringlich. |
Kurz zuvor war Hanne
noch mit fünf anderen Tagesmüttern auf dem Spielplatz. Sie
ratschen und zanken sich, was das Zeug hält. Sie erzählen
ihre Erlebnisse mit ihren Männern, ihrer Putzfrau, ihre Probleme
mit den Pickeln und grauen Haaren, ja, sogar ihre alter werdenden
Brüste werden thematisiert - eine Szene, wie sie das Leben
schreibt. Gabis Mann grillt fast täglich: „Ich habe meine
Tupperpartys und er seinen Grill", schildert sie, und sie scheint sich
damit abgefunden zu haben. Als sie wegfährt, um für ihn
Holzkohle zu holen, lässt sie die Kinder bei den anderen. Doch
dann passiert es. Hanne passt für einen Moment nicht auf und
schreit verzweifelt immer wieder: Adam! Es wird dunkel.
Nach der Pause deutet vorab ein gut gemachter Videofilm mit der Nahaufnahme eines Auges - hier als visuelles Symbol für „ein Auge auf jemanden haben" - im Wechsel mit bewegtem Wasser, auf dessen Oberfläche eine Apfelkiste schwimmt, auf das Unheil hin. |
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Anderthalb
Jahre haben die Schü-ler dieses in sich stringente und
überzeugende Drama erarbeitet, sich in Frauen-, Mutter- oder
Tagesmutterrollen hineinversetzt, die sie aufgrund ihres Alters noch
gar nicht selbst ausüben. Schon allein das ist eine große
Leistung. Aber auch ihre Auftritte auf der Bühne, die jeweils
dargebotenen Rollenbiografien und die Dialoge sind gut aufeinander
ab-gestimmt, die Dramaturgie des Stückes in sich schlüssig,
die musikali-schen Einlagen überraschend. Ingrid Schuler und Max Siefert, beide Deutschlehrer und Leiter der Theater-AG, haben mit ihrer Regie und den Texten beste Arbeit geleistet, dafür bedankten sich die Schüler. Denn das Stück ist lustig und bewegend - für die Darsteller wie für das Publikum. Es thematisiert unterschiedliche Frauenrollen und regt mit den Dialogen und der Handlung zum Nachdenken an. |
Artikel MM, 3.4.2009 |