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Seit dem
Schuljahr
2001/2002 haben die Schüler des LFG die Möglichkeit, Sprache und
Landeskunde
schon in einem früheren Stadium zu vertiefen, da im Jahr 2000 eine
russische
Schule in Simferopol auf der Krim/Ukraine gefunden wurde, mit der eine
Partnerschaft zum Zweck eines turnusmäßigen Schüleraustauschs begründet
wurde.
Gemeinsames Treffen im „Home-Room“ des LFG: Erste ukrainische Schüler-gruppe von der Krim mit ihrer Schulleiterin, Natalja Malenko und dem Schulleiter des LFG, Jürgen Hahn (beide Bildmitte), und ihren deutschen Partnern |
Vom 24. September bis zum 8. Oktober 2001 war die erste Gruppe von Jugendlichen aus Simferopol, der Hauptstadt der Halbinsel und Autonomen Republik Krim im Schwarzen Meer mit ihren Begleitlehrerinnen, darunter die Schulleiterin der Partnerschule Nr. 24, Frau Natalja Malenko zu Gast in Mannheim. 10 Mädchen und Jungen besuchten die Schule und nahmen an einem abwechslungsreichen Programm teil, wobei sie bei ihren Partnern in „richtig deutschen“ Familien lebten.
Natürlich sind zwei Wochen knapp, um Land und Leute
kennen
zu lernen, weshalb schulisches und außerschulisches Programm dicht
gedrängt
waren. Schließlich durfte auch die Freizeit im privaten Kreis der
Freunde
nicht zu kurz kommen. Nach dem Empfang und der Begrüßung, Besichtigung
der Schule wurde Raum 117, von den deutschen Partnern dekoriert und mit
Getränken versehen, zum ständigen Treffpunkt für alle Unternehmungen.
Nicht schwer fällt es, in unserer Region
interessante
Punkte zu finden, wobei man sich angesichts der knappen Zeit auf die
„Highlights“
beschränken musste: Stadt und Schloss, Museum für Technik und Arbeit,
der
Luisenpark, der mit seinen exotischen Pflanzen und Tieren ganz
besonders
gut ankam. Unvergesslich war auch die „Eroberung der Wasserwelt“ durch
die Boote, die für die Gäste wie von Geisterhand ihre Runden
drehten.Nach
Mannheim war auch Heidelberg einen ausgedehnten Ausflug wert, wo Stadt
und Schloss mit einem zweisprachigen Stadterkundungsspiel in
„gemischten“
deutsch-russischen Gruppen auskundschaftet werden wollte. Sichtlich
interessiert
und mit Feuereifer waren die Gäste dabei, ihre Aufgaben über Liselotte,
Perkeo und die deutschen Heidelberg-Dichter herauszubekommen. Außerdem
musste das Stadtbild porträtiert werden, was einer Teilnehmerin
besonders
bravourös gelang. (Zeichnung:Alexandra Schilowskaja) |
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Nach dem Ende dieses Programms ging es zum Abschluss in die Tiefburg in Handschuhsheim, einem seit Anfang des letzten Jahrhunderts eingemeindeten Stadtteil von Heidelberg. Dort wurden in den Räumen der Burg die Gäste, die Partner und ihre Eltern, die zum Abendprogramm dazu eingeladen waren, vom Stadtteilverein Handschuhsheim, der schon seit fast 10 Jahren eine Stadtteilpartnerschaft mit dem Stadtteil "Kievskij Rayon" von Simferopol unterhält, in der auch die Schule Nr. 24 liegt, empfangen und verköstigt. Bei dem gemeinsamen Abend stand die Geselligkeit im Vordergrund, bei der gemeinsamen Feier wurde von russischen Gästen musiziert, das Stadtspiel wurde von einer Jury ausgewertet, es fand eine Preisverleihung statt und die Teilnehmer wurden ins Wochenende entlassen, an dem das Programm individuell in Absprache mit den Familien gestaltet werden konnte. | ![]() |
An zwei Tagen der Folgewoche, am Montag, dem 1.10. und am Freitag, dem 5.10. hatten die Gäste Gelegenheit, im Unterricht der Partner eingehend zu hospitieren, was ihnen einen Eindruck vom Dasein eines deutschen Schülers und den Lehr" und Lernmethoden in Baden-Württemberg vermitteln sollte.
Ferner fand am Montag Nachmittag zusammen mit den
Partnern
eine Betriebsbesichtigung bei der Eichbaum-Brauerei in Mannheim statt,
bei der alle Jugendlichen einen Einblick in die Brautechnologie von
deutschem
Bier erhielten. Diese Eindrücke konnten in einem abschließenden
Gespräch
noch vertieft werden.
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Die Pfalz als Partnerregion stand am Dienstag und Donnerstag der zweiten Woche auf dem Programm. Am Dienstag, dem 2.10., führen Gäste und Gastgeber nach Neustadt/Weinstraße, von wo aus sie bei Bilderbuchwetter eine ansprechende Wanderung durch die Kulturlandschaft mit ihren Weinbergen zum Hambacher Schloss unternahmen. Dieses wichtige Monument der deutschen Geschichte mit seiner ständigen, kürzlich erweiterten und medial aufbereiteten Ausstellung, brachte den Schülern die Ereignisse zwischen Wiener Kongress und 48er Revolution nahe, die die gewonnenen Eindrücke im Museum für Technik und Arbeit in Mannheim (siehe Bild), den Begegnungen mit dem Phänomen der Burschenschaften in Heidelberg und auch mit der russischen Geschichte (Heilige Allianz mit dem Zaren Alexander I) zueinander in Beziehung setzte. |
Am Donnerstag, dem 4.10., führen ebenfalls Gäste und Gastgeber gemeinsam, nach der alten Reichstadt Speyer, wo der Dom mit seiner Kaisergruft und die Altstadt die mittelalterliche deutsche Geschichte veranschaulichten. In einem zweiten Teil wurde das Museum für Technik besichtigt, bei dem der Schwerpunkt eindeutig auf der modernen Fahr- und Flugzeugtechnik liegt, was die jugendlichen Teilnehmer besonders begeisterte. |
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An zwei Vormittagen und in Stunden außerhalb des Programms hatten die Gastschüler Gelegenheit, den Unterricht ihrer Partner zu besuchen, wovon sie regen Gebrauch machten. In abschließenden vertiefenden Gesprächen mit der Gruppe zeigte sich, dass sie sehr genau den Unterricht, Lehrer-Schüler-Interaktion und Lehrmethoden beobachtet hatten und zu teilweise kontrastiven Eindrücken im Vergleich mit ihrem heimischen Schulleben gelangt waren.
Nicht nur in Anbetracht dessen, dass dies der erste Austausch zwischen den beiden Schulen war, kann ein überaus positives Fazit gezogen werden, da die Begegnung in den Familien und den offiziellen Programmteilen eine Unzahl von anregenden und konfliktarmen Begegnungen mit sich brachte. Dass dies auch das Fazit der Gäste war, zeigen deren selbst angefertigte Reiseberichte sowie ein abschließendes Gespräch am Sonntag, dem Vortag der Abreise, zu dem der Schulleiter, Herr OStD Jürgen Hahn, Gäste und Gastgeber einlud und bei dem Gastgeschenke ausgetauscht wurden. |
Das Programm auf einen Blick
24.09 | Ankunft der Gäste Hauptbahnhof Mannheim |
25.09. | Kennenlernen des LFG, Empfang beim Schulleiter Herrn Hahn/ Vorstellung im Kollegium /Mannheim Stadtrundgang |
26.09. | Museum für Arbeit und Technik |
27.09. | Mannheim, Besuch des Luisenparks |
28.09. | Heidelberg, Stadrallye Empfang in Tiefburg Handschuhsheim |
29./30.09. | Gestaltung in Familien |
1.10. | Schulbesuch/Hospitation /Eichbaum-Brauerei |
2.10. | Neustadt, Wanderung zum Hambacher Schloss |
3.10. | Feiertag, Gestaltung in Familien |
4.10. | Speyer: Technik-Museum und Dom, Kaisergruft |
5.10. | Schulbesuch |
6.10. | Einkäufe |
7.10. | Abschiedstreffen beim Schulleiter – Resümee des Austauschs |
8.10. | Heimreise der Gäste |